Gross war die Aufbruchstimmung im Frühjahr 2021, als beim FCL mit der Beilegung des langjährigen Aktionärs-Streits und dem Amtsantritt von Präsident Stefan Wolf eine neue Ära eingeläutet werden sollte. Erstmals überhaupt wurde zudem das oberste Führungsorgan des Clubs, der Verwaltungsrat, nach Kompetenzen zusammengesetzt. Dieser sollte fortan den FCL-Kurs lenken, während sich Bernhard Alpstäg – so eines seiner ʹVersprechenʹ – in der Öffentlichkeit nicht mehr zum Clubgeschehen äussern werde.
Der Neuanfang beflügelt nicht nur das FCL-Umfeld, sondern auch das Team: Am Pfingstmontag gewinnt der FCL den ersten Titel seit 29 Jahren. Die Siegesfeier auf der Luzerner Allmend bleibt so episch wie unvergesslich.
Ähnlich positiv verläuft die darauffolgende Saison 2021/22. Und dies trotz – oder gerade wegen – des sportlich sehr schwierigen Verlaufs der Meisterschaft. Mannschaft, Verein und Fans schaffen die grosse Wende und kämpfen sich gemeinsam zurück auf die Siegesstrasse. Mehr noch: Rund um den FCL entfacht sich eine neue, blauweisse Euphorie. Dies belegen mitunter die – erstmals seit vielen Jahren – wieder gestiegenen Saisonkartenverkäufe sowie die insgesamt markant höheren Zuschauerzahlen.
All die positive Energie im Umfeld des Clubs hat ihren Ursprung darin, dass die ganze FCL-Familie als Einheit auftritt. Mannschaft, Vereinsführung, Fans, Donatoren und Sponsoren ziehen an einem Strang. Und plötzlich ist sehr vieles möglich.
Dachte man. Bis ein einziger Mann – Bernhard Alpstäg – vor drei Wochen urplötzlich wieder damit begonnen hat, genau diese FCL-Einheit fundamental zu torpedieren: Alpstäg will die gesamte Clubleitung inkl. Sportchef absetzen. Quasi über Nacht herrschen auf der Allmend daher wieder Chaos statt Euphorie, Zwietracht statt Einheit, Gegeneinander statt Miteinander.
Die aktuellen Geschehnisse offenbaren einmal mehr exemplarisch, was am FCL-Konstrukt grundlegend falsch und gefährlich ist: dass eine einzige Person alles entscheiden kann. Über die Köpfe aller anderen hinweg. Ohne Begründung. Ohne Rücksicht. Ohne Legitimation.
Bernhard Alpstäg scheint fest entschlossen, seine persönlichen Ansichten über das Wohl des Clubs zu stellen. In diesem Fall wären die Konsequenzen massiv: Mutiert der FCL effektiv zum FC Alpstäg, droht der Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten. Der interne und externe Vertrauensverlust wäre gewaltig. Alles, was tausende Blauweisse seit dem Neubeginn 2021 von der Geschäftsstelle über die Tribünen bis in die Mannschaftskabine zusammen erschaffen haben, würde auf einen Schlag zerstört. Dieses Schreckens-Szenario muss mit aller Kraft verhindert werden! Der FC Luzern gehört nicht Bernhard Alpstäg, sondern uns allen. Allen, denen der FCL am Herzen liegt: Mitarbeitende, Fans, Sponsoren, Donatoren, Spieler, Aktionäre. Wir alle hauchen unserem Club Leben ein, wir alle finanzieren unseren Verein, wir alle machen die Faszination «Fussballclub Luzern» aus. Und wir alle sind zusammen weit mehr als Alpstägs 52%
ZÄME MEH ALS 52% soll daher als Sammelbecken, Sprachrohr und Protestbewegung für alle dienen, die verhindern wollen, dass der erfolgreiche, skandalfreie und positive Weg, den der FCL in den vergangenen 20 Monaten eingeschlagen hat, abrupt endet. Lasst uns deutlich, unmissverständlich und laut zeigen, was wir von Alpstägs Plan halten, sich beim FCL als Alleinherrscher zu installieren. Jeder und jede, ob in der Horwerkurve oder auf den Stehrängen, ob Haupttribünenbesucher oder Gegengerade-Sitzerin, ob flüchtiger FCL-Sympathisant oder engagierte Allesfahrerin, ob Stadionneuling oder alte Weggefährtin: Alle sind aufgerufen und willkommen, jetzt ihre Stimme zu erheben.
Die nächsten zwei Wochen sind wegweisend für die Zukunft unseres Clubs! Es braucht jetzt alle, jeden und jede! Schon wieder heisst es für die FCL-Familie: «Kompromisslos kämpfe». Und auch dieses Mal werden wir wieder «Gmeinsam gwönne»!